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    Aus alt mach neu: ein Kinderkleid aus einem Sweatshirt

    Mein Mann mistet aktuell aus und hat in seinem Kleiderschrank noch ein rotes Sweatshirt gefunden, das er vor bestimmt 15 Jahren gekauft hat, als wir uns zum Fasching als Panzerknackerbande verkleidet hatten (mein Sweatshirt ist übrigens schon bestimmt seit 14 Jahren nicht mehr in meinem Schrank).

    Als er das Sweatshirt hoch hielt und meinte, das könne gut in den Altkleidersack hatte ich sofort die Idee aus dem Shirt ein Kleid für die Töchter zu nähen, denn das Sweatshirt war riesig. Das zweite Tochterkind mochte auch die Farbe sofort und so habe ich mich an die Arbeit gemacht, denn wie ihr auf dem Foto sehen könnt, war das Sweatshirt natürlich viel zu groß und zu weit.

    Als erstes habe ich aus einer alten Ottobre einen Kleiderschnitt für ein Jerseykleid mit eingesetzten Ärmeln herausgesucht, denn ich wollte auf alle Fälle den Halsausschnitt behalten. Vom Kleid habe ich aber nur das Oberteil und die Ärmel kopiert. Leider habe ich keine Fotos vom Zuschnitt gemacht, also muss ich das ganze jetzt versuchen so gut wie möglich zu beschreiben.

    Die Seitennähte vom Sweatshirt habe ich aufgeschnitten (also ich habe die Overlocknaht einfach abgeschnitten). Das Bündchen unten am Saum habe ich aufgeschnitten und von den Ärmeln habe die das Bündchen abgeschnitten. Unten am Kleidersaum habe ich das Bündchen dann so 4 cm abgetrennt, damit ich dann die Seitennähte nähen und später das Bündchen wieder annähen konnte, nachdem ich dort auch eine Seitennaht eingefügt hatte.

    Die Ärmel wurden ebenfalls ausgeschnitten und dann habe ich die Schulternähte aufeinander gelegt, so dass Vorder- und Rückenteil im Bruch lagen. Hierauf habe ich den Schnitt für das Vorder- und Rückenteil aufgelegt und geguckt, dass ich die Schulternähte möglichst nahe treffe. So habe ich das Ganze dann angezeichnet und zugeschnitten.

    Beim Anzeichnen der Nahtzugabe habe ich von den Seitennähten nur so 6 cm nach unten gezeichnet, denn die Tochter wünschte sich einen glockigen Rock, der möglichst weit oben ansetzt.

    Von diesem Punkt habe ich dann mit dem Schneiderwinkel eine gekurvte Linie bis zum unteren Ende des Sweatshirts gezogen. Dies war meine neue Seitennäht.

    Vorm Nähen der Seitennähte habe ich aus den alten Ärmeln neue zugeschnitten und diese eingenäht.

    Nach dem Schließen der Seitennähte habe ich die Ärmelbündchen gekürzt und wieder an die Ärmel genäht und das Saumbündchen wieder geschlossen und festgenäht und voilá: ein neues Lieblingskleid.

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    Ein neuer alter Schrank Teil 2: Streichen

    So, nachdem ich den Schrank angeschliffen hatte, habe ich in erstmal feucht abgewaschen, damit der ganze Staub, der sich abgesetzt hatte, runter vom Schrank kam und dann nicht beim Streichen unschöne Stellen gibt. Dann habe ich abgeklebt. Die Rückseite des Schrankes und das Innenleben der Schubladen wollte ich nicht streichen, daher habe ich einen Rand aus Krepppapier geklebt (und dann auch ein paar mal drüber gemalt, aber das sieht man nicht, wenn man den Schrank nicht öffnet *grins)

    Dann ging es endlich ans Streichen. Zunächst habe ich alles mit Isoliergrund vorgestrichen, das ist bei dunklen Hölzern (und z.B. bei Kiefernholz mit vielen Astlöchern) wichtig, denn die Hölzer können ausbluten und die weiße Farbe dann gelb streichen. Da kann man dann so oft man will überstreichen und es geht trotzdem nicht weg.

    Da ich den Schrank ja weiß streichen wollte, hatte ich jetzt eine super Grundlage und konnte so auch noch 1 Schicht Farbe sparen. Die Grundierung musste 24 Std. trocknen.

    Vorne nur Grundierung, hinten mit erstem Anstrich

    Für den Anstrich habe ich Kreidefarbe aus dem Baumarkt und ganz ordinäre Pinsel vom Möbelhaus genutzt. Der erste „richtige“ Anstrich war nicht deckend, also habe ich die Farbe über Nacht trocknen lassen und habe am nächsten Tag noch eine Schicht aufgetragen.

    Unterteil fertig gestrichen!

    Nach dem zweiten Anstrich mit Kreidefarbe (wieder trocknen lassen), kamen noch 2 Behandlungen mit Wachsfinish (wieder vom Baumarkt), die ich einfach mit einem alten weichen Tuch aufgetragen habe.

    Dann habe ich noch neue Türknäufe gekauft, Löcher in die Türen und Schubladen gebohrt und eingesetzt. Ich finde, die geben dem Schrank ein ganz neues Aussehen.

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    Ärmelfisch (sleevehead)

    In 2006 haben ein paar Nähbegeisterte und ich einige Tutorials erstellt und auf einem Blog bei Blogger gepostet. Damit die dort nicht im Nirvana verschwinden, werde ich zumindest meine hierher umziehen. Die Fotos sind nicht unbedingt der Standard, den man von heute gewöhnt ist, aber es wäre trotzdem schade um das Wissen.

    Ein Ärmelfisch (oder auf englisch sleevehead gibt Armkugeln bei Jacken oder Blazern ein deutlich schöneres Aussehen, da der Ärmel oben besser unterstützt wird.

    Ich habe beide Bücher ( couture sewing & high fashion sewing secrets von Claire Shaeffer) hinzugezogen, um das erste mal Sleeveheads zu nähen, damit der Fall meiner Ärmel schöner wird.

    ( Seite 142 bzw 145 )

    Zunächst wird ein Stück Watteline zugeschnitten. Mit meinem Meter werde ich wohl Dekaden auskommen, denn ein so ein Teil ( Ärmelfisch?) benötigt gerade mal 8 * 2,5 inch bzw 20 * 6,5 cm breite Stücke.

    Watteline

    Ich mache eine Doppel“rolle“, da mein Stoff sehr schwer und meine Watteline irgendwie sehr dünn ist.

    Daher falte ich das Stück Watteline so, dass eine Seite ca 0,6 cm übersteht ( jetzt pi mal Auge )

    Dann meint Claire, solle man alles mit einem Diagonalstich zusammennähen.

    Da ich schon den Saum mit der Hand annähe, war ich faul und habe die ganze Geschichte mit einem Zickzackstich zusammengenäht. Dadurch streckte sich natürlich alles aus der Form und sah dann so aus.

    Dann habe ich meine Armkugel ausgemessen.

    Ins hintere Teil recht der Ärmelfisch 8inch ins vordere 3,5 inch. ( von der Schulternaht aus gemessen ).

    Dann legt ihr Eure Nähgut so hin, dass die linke Seite oben ist und ihr in den Ärmel gucken könnt.

    Die Wattelinerolle wird jetzt so eingesteckt, dass die offene Seite mit der NZG des Ärmels abschliesst.

    Das Ganze jetzt so drehen, dass die linke Seite noch immer oben ist, aber so, dass ihr die Schulternaht seht. Von dieser Zeite wird der Ärmelfisch jetzt in der Ärmelnaht festgesteppt.

    Dann hab ich noch meine NZG so zurückgeschnitten, dass beide ungefähr gleich sind und in den Ärmel geklappt.

    So sieht das ganze dann aus

    Mit Ärmelfisch

    zum Vergleich, die andere Seite ohne Ärmeldingens

    ohne Ärmelfisch, leider verschwommen